Verkündigung in Gottesdienst, Seelsorge und Lehre – so lautet die klassische Aufgabenbeschreibung für den Pfarrberuf. Dahinter verbirgt sich eine Vielfalt von Aufgaben, Gestaltungsmöglichkeiten und Arbeitsfeldern: Denn Verkündigung ist viel mehr als nur die Predigt im klassischen 10 Uhr Gottesdienst. Sie geschieht bei Pop-up Kirche auf dem Markplatz, bei Tauffesten, in Wohnzimmer- und Überraschungskirchen, beim Gespräch an der Haustür ebenso wie beim Trauergespräch oder in der Sterbebegleitung. Ein Ort von Verkündigung ist der Konfirmandenunterricht, wenn gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen Fragen des Lebens, nach Gott, der Welt und dem eigenen Ort darin gestellt und diskutiert werden, im Erleben von Gemeinschaft oder beim Besuch beim Bestatter. Auch Gemeindeleitung, die das Pfarramt zusammen mit dem Kirchenvorstand innehat, ist im weitesten Sinne Verkündigung: wofür soll Geld in der Gemeindearbeit ausgegeben werden, welche Schwerpunkte gesetzt werden?
Verkündigung ist ein mehrdimensionales Geschehen, findet im Gespräch und Dialog statt, im Hören aufeinander, um die Geschichte Gottes mit den Menschen auf unterschiedliche Weise weiterzuerzählen und weiterzuleben.
Derzeit arbeiten ca. 1600 Pastorinnen und Pastoren in der Landeskirche Hannovers. In Gemeinden, diakonischen Einrichtungen, dem Haus kirchlicher Dienste und weiteren Einrichtungen üben sie den Verkündigungsauftrag auf vielfältige Weise zusammen mit anderen aus.
